Mini Mania im Sport

DIE ANFÄNGE

24 STD. RENNEN

tl_files/images/Racing Dept Bilder/Scans/A001b.jpgMit dem Sponsorship für einen 24Std.Mini der Gruppe H begann 1988 bereits 2 Jahre nach Gründung das Motorsportengagement bei MINI MANIA. Das Auto wurde 6 Wochen zu spät fertig, ein 5-stelliger DM Verlust für
das Racing Dept.. Später befanden wir, daß Minis und Chrysler Viper auf der Nordschleife in einem Nachtrennen einfach nicht zueinander gehören und setzten das Engagement nicht fort.

SHELL- POKAL / HTWT Hist. Tourenwagentrophy

tl_files/images/Racing Dept Bilder/Scans/B002.jpgHTGT Hist. Tourenwagen- & GT Trophy

Schon 1988, trotz des nicht fertig gewordenen Rennautos waren wir natürlich am Ring, trat der SHELL Pokal Für Hist. Tourenwagen im Vorfeld des 24Std. Rennens auf.
Da zudem persönliche Kontakte zu einigen Fahrern bestanden, war schnell ein Kontakt auch als Lieferant und Sponsor geknüpft.
1989 stieg MINI MANIA mit einem Team von 2 Cooper S ein, die fortan unter dem MINI MANIA Label fuhren.

In erster Linie viele Minis, Renault Gordini, Lancia Fulvia und Glas 1304TS, ein munteres Feld war in der 1300er Klasse versammelt und machte das Siegen wahrlich nicht leicht.

 

Die Protagonisten

 

So mancher Besucher dieser Seiten mag sich fragen, was in jemandem vorgeht, der sich entschließt, historischen Rundstreckensport zu betreiben.

Zudem sollte man sich von dem Gedanken lösen, historischer Rundstreckensport hätte etwas mit dem zu tun, was teilweise abschätzig als 'Historische Gleichgültigkeitsfahrt' bezeichnet wird.
Die historische Rundstrecke ist bei allem Respekt vor dem betagten Material gleichzeitig harter Tourenwagensport, eben so, wie ehedem die damals aktuelle Gruppe 2.
Und die Protagonisten der Echtzeit 'vor 1966' haben es gewiß richtig krachen lassen, das ist 'mal sicher.

Aber lassen wir doch einfach die Fahrer selbst zu Wort kommen, für eine inhaltsreiche Antwort.

Rainer Klockenhoff, Bad Schwalbach

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Das Brennen im Herzen

Ich war gerade zehn Jahre alt, als mir mein Vater erstmals erlaubte, über eine Stunde ein Auto zu lenken. Das war 1953, und dieVerkehrsverhältnisse ließen damals solches noch zu. Mit Dreizehn startete ich dann zu meiner ersten Alleinfahrt mit dem VW-Cabriolet meiner Stiefmutter - im Stadtverkehr von Düsseldorf - versteht sich!

Von da an fuhr ich regelmäßig. Kurz vor meinem 16. Geburtstag kaufte ich mir anläßlich eines zweijährigen England-Aufenthaltes mein erstes eigenes Auto zum Preis von 20 englischen Pfund, damals immerhin 400 D-Mark. Es handelte sich um eine Limousine Baujahr 1937 (STANDARD-VANGUARD) mit soviel Lenkungsspiel, daß man auf den engen, stark gewölbten Straßen entlang der südenglischen Küste vier Arme brauchte, um den Wagen auf derStraße zu halten. Aus verständlichen finanziellen Gründen besaß ich neben dem fehlenden Führerschein weder die obligatorische Steuerplakette noch eine Versicherung. Nichtsdestotrotz gelang es mir, ohne jemals in eine Kontrolle oder einen Unfall zu geraten, mit Siebzehn die englische Führerscheinprüfung abzulegen. Eine Fahrstunde hatte ich nie genommen!
Zurück in Deutschland verunglückte ich 1966 bei einem Tourenwagenrennen, und meine seit nunmehr 38 Jahren angetraute bessere Hälfte stellte mich vor die Wahl: Heirat Oder Autorennen.

Ich entschied mich für Heirat, ohne dies je zu bereuen, aber doch immer mit diesem Brennen im Herzen. Seit 1988 fahre ich nunmehr Tourenwagenrennen bei den Historischen der FHR und habe 1990 mit meinem Mini-Cooper „S" die Meisterschaft (Shell-Pokal) gewonnen. 1993 war der Gewinn des Oldtimer Grand Prix im dritten Anlauf ein absoluter Höhepunkt für mich. 1996 gewann ich erneut die Serie. Im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeiten (Bau der Werksniederlassung Ferrari-Deutschland in Wiesbaden) erfaßte mich 1989 das Ferrari-Fieber und so bestritt ich 1993 und 1994 parallel die 348-Challenge. Dabei reizte besonders der Gedanke der Gentleman-driver-Serie, die es dem Fahrer „identischer“ Fahrzeuge (manche sind ein bißchen gleicher als andere) ermöglichen sollte, mit dem Rennauto zur Rennstrecke anzureisen, dort komplette Räder mit Pirelli Racing zu montieren, das Rennen zu fahren und am Sonntagnachmittag per Achse zurück nach Hause. Transporteur, Fahrer und Mechaniker in einer Person. Ideal. Allerdings stand ich mit dieser olympischen Einsteilung" ziemlich alleine da. Trotzdem gelang es mir, bei den deutschen Teilnehmern auf dem 6. und beim großen Europa-Finale in Mugello (Italien) von ca. 60 Fahrzeugen auf dem 17. Platz zu landen. Insgesamt eine Super-Serie mit einem sehr diffizilen Fahrzeug, die mich teilweise auch bis an die Grenzen meiner körperlichen Leistungsfähigkeit gebracht hat. Zwei Jahre, die ich nicht missen möchte! Neben weiteren Rennsiegen, dreimaligem Gewinn der Klasse beimOldtimer Grand Prix ist mir der diesjährige Auftakt in Hockenheim beim Eröffnungsrennen im Regen besonders gut gelungen: Schnellste Trainingszeit, Start- und Ziel-Gesamtsieg in beiden Rennen !

Denn das Brennen hört nie auf !

I h r   R a i n e r    K l o c k e n h o f f

Rainer Klockenhoffs Erfahrung hat Gewicht. Er ist mit über 65 Jahren immer noch sauschnell und innerhb des Racing Depts. Ein absoluter Teamplayer. Sein Rat wurde und wird immer geschätzt, sei es im Racing Dept. oder auch in der kaufmännischen Abteilung.

Nach dem Training :“Was sind die Zeiten wert ?“
Mathias Balitzki (re.) kontrolliert kritisch ‘seine’ Fahrer.

„Wirst Du bei Grün versuchen innen reinzukommen ?“

2 Charaktere, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, sind
Freunde geworden und feiern gemeinsam ihren Erfolg.

und zu feiern gibt es oft etwas.

Andreas Pellens, Bonn

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Ein Bremer will rennen

Rennen fahren, Motorsport, Geschwindigkeit, Motoren- und

Rennsporttechnik, Sound und Motion - Träume eines Jungen in den 50er Jahren, der mit den Namen Trips und Rindt, Clark und Hill aufwächst.
Das war übrigens auch noch vor den elektrischen Autorennbahnen, die zunächst in großer Ferne lagen wie Scalextric- und später Carrerabahnen und die dann als Fallerbahn motorsportliche Wirklichkeit wurden. Getunt wurden die Faller-Renner mit lenkbaren Vorderachsen und mit
Lotus-Goldleaf Karosserien in Keilform. Aus Balsaholz und irgendwie über die Elektromotoren gefriemelt. Stundenrennen, bei denen die Dinger per Überlastung einfach ausbrannten. Die Schienen mit den Brandflecken habe ich noch heute. Immerhin konnte man mit der Fallerbahn jeden F1-Kurs nachbauen und dort mit Freunden erbitterte Rennen ausfahren.
Herausfordernder als Carrerabahnen in 8er-Form war dies allemal. Aber auch für einen Bremer schon fast alles an Motorsport in der damaligen Zeit. Kein Nürburgring in der Nähe und keine stundenlangen Formel-1-Übertragungen. Man war schon froh, wenn man 3-Minuten-Beiträge über Rennen im damaligen zweikanaligen Fernsehen erleben konnte. Der Grand Prix von Monte Carlo wurde live übertragen - ein Höhepunkt. Aber auch Bilder, die sich eingeprägt haben wie Bandinis Unfall in der Hafen-Schikane. Rindts Unfall in Monza, Clarks Unfall in Hockenheim.
Eine Zeit, die auch motorsportlich anders war, als die heutige, eine Zeit, in der Jim Clark Tourenwagenrennen fuhr (Lotus Cortina), dann in den F2 stieg und wenig später im F1 erfolgreich war. Oder Jochen Rindt, der einen waidwunden Ferrari zum Sieg in Le Mans prügelte. Autos, die wirklich lebensgefährlich waren auf Strecken ohne Sicherheit. Jackie
Stewart begann dies zu ändern und wurde von vielen verlacht. Die Jahrbücher jener Zeit sprechen eine deutliche Sprache in den Anhängen, wo der gestorbenen Fahrer gedacht wurde. Für den Bremer blieb der Motorsport ein Traum, der sich im Sammeln von Powerslide und dem Bauen von Modellen erschöpfte. Videos, Computersimulationen, Kartbahnen,
Reisen an die Rennstrecke - undenkbar zur damaligen Zeit. Da haben esdie heutigen Nachwuchs-Carraciolas in mancherlei Hinsicht leichter.

Und dann kam der nächste Traum: Swinging Sixties. Und der Motorsport verblasste vor den Reizen der Zeit. Aber ein Auto wurde gebaut, dass noch vor dem Führerschein zum Traum wurde: Der Mini. Kult von Anfang an. Er stand für Swinging London, Progressive Blues, Revolution (und nicht nur technisch). Das war tatsächlich Lifestyle und zwar lange vor Erfindung des Wortes durch Marketing Manager. Dann kam der Führerschein
und der Mini blieb Traum - unter anderem waren die kleinen
Fronttriebler nicht eben billig und selbst gebraucht für angehende Studenten in weiter Ferne. So war das erste Auto ein 26 PS Fronttriebler. Heute nennt sich der Hersteller Createur d'Automobile und wirklich schöner als ein R4 sind die Ergebnisse auch nicht. Aber Mini bin ich auch gefahren - als Beifahrer mit einem Mädchen, die schönwie ein Engel war und fuhr wie der Teufel. Aber das ist eine andere
Geschichte...

Und dann geriet der Motorsport wirklich etwas aus den Augen, weil man lebte, arbeitete und dies und das machte, bis man auf einmal soweit war, dass man sich einen Oldtimer leisten konnte. In meinem Fall ein Traumauto aus Dinky-Zeiten, nämlich ein Jaguar MK2, der von einem Kunden angeboten und gekauft wurde. Ohne Ahnung von Oldtimern oder der großen Szene, die sich für jede Marke und rund um die Historischen Fahrzeuge längst etabliert hatte. Und so fuhr ich diesen Jaguar, der
sich wie ein LKW fuhr und in der Straßenlage insgesamt etwas
ungemütlich war, ohne je zu wissen, ob dies so sein müsste oder das Auto einfach ein Gurke sei. Ich habe es nie herausgefunden und die Raubkatze ein Jahr später mit Verlust wieder zurückgegeben. Aber - und das war das Gute daran - ich fand heraus, dass andere Bekannte auch einen Oldtimer hatten. Und mich zum Oldtimer Festival an den Nürburgring einluden. Davon hielt ich allerdings nichts: „Alte Männer in alten Kisten, die im Kreis rumschluffen, interessieren mich nicht."
Kurz und gut, ich ließ mich breitschlagen und erlebte beim Oldtimer Festival 1990 ein Rennen des Shell-Pokals, bei dem mein heutiger Teamkollege Rainer Klockenhoff sicherlich fuhr. Dieses Feld von 50 Renntourenwagen, die auf das Castrol-S zuflogen (im wahrsten Sinne des Wortes: Roger Schweickhardt im Jaguar MK2 - ja, dasselbe Modell, dass ich fuhr - in zwei Meter Höhe über dem Feld und dann im Kiesbett...) war schon beeindruckend.

So beeindruckend, dass die Träume Rennsport
und Mini an dieser Stelle wach wurden und sich zu der Aussage „das machen wir auch" verdichteten. Denn, „Minis stehen an jeder Ecke rum, etwas Tuning und 4 Slicks, und dann sind wir dabei!” Dass das alles ganz anders ist, stellte sich schnell heraus. Minis waren extrem selten und Rennminis noch seltener. Aber es fand sich im Winter in Nürburg mein Rennmini, der zuvor u.a. von Eckhard Kern und Albert Girstl bewegt
worden war. Und so fand sich ein Spätberufener 1991 zum ersten Rennen in Hockenheim ein. Und machte die Erfahrung, die wohl jeder Held der Autobahn macht, wenn er dann in einem richtigen Rennauto sitzt: Im Training (wo man allein vor sich hin fährt), bestens unterwegs.
Hochzufrieden und glücklich - denn man fährt dort, wo die Helden der Jugendzeit auch gefahren sind. Die Ausfahrt aus der Boxengasse macht mir noch heute eine Gänsehaut...Mein erstes Rennen war kurz. In der Einführungsrunde ging es schon schnell über den großen Kurs in Hockenheim. Ich war nicht ganz sicher, ob es vielleicht schon losgegangen war... Die erste Runde war ein besonderes Erlebnis, denn zur damaligen Zeit fuhren noch jede Menge Steyr-Puch mit uns. Und die konnte selbst ein Rennanfänger nach der ersten Kurve auf der Anfahrt zur ersten Schikane im Wald überholen. Was ich tat. Um dann spät zu bremsen. In dem Moment flogen die Puchs rechts
und links an mir vorbei. Das gab zu denken. Also wurden alle wieder überholt und vor der nächsten Schikane noch später gebremst. Das gleiche wiederholte sich. Der Rennanfänger merkte, dass er irgend etwas falsch machte und beschloss auf der Fahrt zurück zum Motodrom vor der letzten Waldschikane noch später zu bremsen. Was er tat. Und wieder flogen die zuvor auf der Geraden überholten Puchs rechts und links am
Mini vorbei. Allerdings sah man sich diesmal in die Augen, denn der Mini fuhr mittlerweile rückwärts, um dann im Reifenstapel zu enden. Und da er nicht wieder ansprang, hatte der Rennanfänger hinter der Leitplanke Zeit, über diesen Wahnsinn nachzudenken und dieses Erlebnis als einmaligen Irrtum abzutun. Das sollte es sein mit der Rennerei.

Wenige Wochen drauf fand man sich jedoch auf der tagelangen Reise zum tschechischen Brünn im LKW des Mechanikers wieder. Ein zweiter Versuch musste schon aus Gründen der Selbstachtung sein. Dort lernte ich dann im Training im Schneetreiben, was so ein Auto kann. Und bis heute liebe
ich den Drift im Nassen. Kurz und gut, das Rennen wurde abgebrochen, weil ausgerechnet vor meinem Auto ein Reh die Strecke kreuzte. Ein vierter Platz in der damals noch recht großen Klasse und eine abgrundtief hässliche Bleikristall-Vase (hat heute noch einen Ehrenplatz) waren das Ergebnis.

Seitdem bin ich über 120 Rennen gefahren. Die schönsten Momente waren Klassensiege auf der Nürburgring Nordschleife, sowohl im Mini wie auch im modernen Honda. Denn ich wollte schon wissen, ob wir uns nur einbilden, dass wir schnell um Ecken fahren. Und im modernen Sport haben die Historischen zumindest den Vorteil, dass sie sozusagen im Drift aufgewachsen sind. Das Gefühl für die Bewegung des Autos, die
unsere eigentlich nur rutschenden Reifen vermitteln, helfen auch, wenn man auf den spurtreuen Slicks fährt und dort den Moment des Abrisses auslotet. Und im Regen sind dann diese Erfahrungen besonders hilfreich.
In all den Jahren hatte ich auch Gelegenheit, andere historische Autos zu fahren, u.a. einen Porsche 911 zum Gesamtsieg im ersten 750-Meilen-Rennen am Nürburgring. Mehrere 24-Stunden-Rennen am Nürburgring hinterließen bleibende schöne Erinnerungen. Aber das Auto, das nach wie vor den größten Fahrspaß bietet, bleibt der Mini. Obwohl meiner immer zu den schwächeren Vertretern gehörte, ist er immer das liebste Rennauto geblieben.

Die Liebe zum Sport und den großartigen Kollegen in der Historischen Tourenwagen Trophy führte dazu, dass ich die Serie 10 Jahre lang organisiert habe. Nachdem ich diese Arbeit in jüngere Hände abgeben konnte, kam fast zeitgleich die Einladung, im Mini Mania Team zu fahren. Eine Freude und eine Ehre zugleich, denn wer je erlebt hat, wie ernst Teamchef Andreas Hohls den Sport nimmt, weiß, dass er längst nicht jedem den Zugang zu Zelt und Service des Teams erlauben würde. In den anderthalb Jahren, die mein Auto dort Service und Tuning erfährt, habe ich im Mini die besten Zeiten erlebt. Noch nie ging ich so gut ausgerüstet und vorbereitet ins Rennen. Obwohl motormäßig etwas schwächer, ist dieses Auto zuverlässig wie nie zuvor. In der gesamten Saison 2004 gab es in 14 Rennen keinen Ausfall. Und er gibt so prächtigLeistung ab, dass ich in der Spitzengruppe mitkämpfen kann. Als 4.
Gesamt konnte ich die letztjährige Saison beenden - ermöglicht durch ein Team, das mir ein bestens präpariertes Auto an die Einfahrt zur Strecke stellt. Und dann kommt Gänsehaut...

Jetzt warte ich eigentlich nur noch auf Regen, um vielleicht doch noch ganz nach vorne zu fahren.

I h r   A n d r e a s    P e l l e n s

HTGT2004 und dem ersten gemeinsamen Rennen
Andreas Pellens re. und Andreas Hohls li.

(Bild folgt)

Nach einer Saison 2004 mit 14 Rennen und 14 Zielankünften
ohne technische Probleme wird Andreas Pellens Gesamtvierter.
Teamchef Andreas Hohls wird Gesamtsieger.

Andreas Pellens und Mechaniker Gunter Henkel bilden ein gutes Team im Racing Dept.

Gunter Henkel stellt seinem Fahrer stets ein tip top Auto hin!

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2005 titelt die Zeitschrift ‘Mini’: ‘Freies Training am Nürburgring’

Saisonfinale 2005 am Ring: A. Pellens beendet das Rennen erneut zuverlässig, verkauft noch am Platz seinen Mini und beendet seine Karriere.

Ente oder Rente

War die Devise von Nationalstaffelboxer Christian Heimann, Berlin mit dem ich 1978/79 1 Jahr lang zusammen das Wettkampfsparring machen konnte. Dieser Slogan steht als Synonym für ein kompromißloses Herangehen, wenn es um die leistungssportliche Orientierung geht. Ich habe den historischen Motorsport immer als Leistungssport betrachtet. Das betrifft nicht nur das konsequente Präparieren des Materials und der Ausrüstung, das beinhaltet ebenfalls die eigene konsequente Vorbereitung auf die anstehenden Aufgaben. 5 Kilo unnützen Körpergewichtes  entsprechen bei einem historischen Rundstrecken-Mini mit 620Kilo Gewicht 1 PS, basta !

Schon 1969 und 1970 preßte ich mich als Zuschauer in Faßberg an den Natodraht beim damaligen Flugplatzrennen und bewunderte Christian Schmarje und Leopold von Bayern in den Cooper S des Wooding Teams aus der Holstentwiete in Hamburg.

Aber wie so oft in meinem Leben bei anderen Sportarten auch, spülte mich eher der Zufall hinter das Lenkrad eines Rennautos. Wir hatten 1989 und 90 mit einem Team von 2 Cooper S als Sponsor und Ausrüster erfolgreich gearbeitet und bewarben die Ergebnisse. Flugs aber argwöhnten Neider, wir schmückten uns doch mit fremden Federn, der Erfolg sei doch nicht unser Verdienst. Völliger Unsinn, aber die gute Werbung drohte zum Boomerang zu werden.
Also wurde für 1991 ein drittes Auto aufgebaut, ich mußte sehen, wie es selbst als Fahrer gelingen würde. Und es gelang sehr gut. Oldtimer Grand Prix 1991 am Nürburgring der 1. Start des ungetesteten Autos geriet mit einem 2. Platz im Gesamt gegen etablierte internationale Konkurrenz zu einem grandiosen Erfolg.

Meiner kompromißlosen Art entsprechend habe ich mich stets mit vollem Risiko auf neue Strecken und Situationen  eingelassen. Das gelang meist recht erfolgreich und dort wo es schiefging hat mich mein treuer Mini stets gut beschützt. Und selbst wenn er nur für den letzten Platz potentiell tauglich wäre und nicht das Siegerauto, welches er ist, im historischen Sport führe ich immer Mini und versuchte dann eben, den Vorletzten zu kriegen.
Glücklicherweise hat er jedoch weitaus mehr Potential und so freue ich
mich schon heute auf den nächsten Stunt irgendwo auf irgendeiner dieser tollen Rennstrecken, die nicht der Retorte entsprungen sind. Da das trotzdem mit Kopf paßiert, wird mir die vorzeitige Rente wohl erspart bleiben, jedoch kann ich als Vegetarierer aus ethischen Gründen der Ente auch nichts abgewinnen.

Soweit meine Funktion als Teamchef betroffen ist, war es stets unumstößliche Maxime, daß sich niemand in’s Team als Fahrer einkaufen kann. Voraussetzung für eine Aufnahme in’s Racing Dept. war zwar immer, auch
ein potentieller Siegfahrer zu sein oder werden zu können, jedoch steht und stand darüber immer noch, auch menschlich in’s Team zu passen.

I h r   A n d r e a s    H o h l s

Konsequente Vorbereitung von Mensch und Material, im Leistungssport unverzichtbar

Mathias Balitzki - ‚Bodo’, ein umsichtiger Vorbereiter am Rennplatz

Nachtrennen 2004 am Ring für einen halb Nachtblinden eine echte Aufgabe. An der Yokohama Kurve bedeutete das Einlenken nach Zählen :“Querspangenende re. hart bremsen. 21,22,23 einlenken Gut, passt !“

Glück gehört auch dazu. Gesamtsieger 2004 und 2008.

2004 & 2005 ein großartiges Team von re. nach links Andreas Pellens,Gunter Henkel, Rainer Klockenhoff, Bodo Balitzki, Andreas Hohls

RÜCKBLICK

Von 1991 bis 2001 arbeiteten wir ebenfalls mit Herbert Wein, Mainz zusammen und hatten eine erfolgreiche, wie auch sehr spaßige Zeit.

Fuhr im Mini Mania racing dept. viele Klassensiege ein.

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Saisonfinale 2001

Nach dem hervorragenden Ergebnis 2001 trennten sich unsere Wege nach 13 Jahren.

Ab 2002 Herbert Wein dann nicht mehr weinrot, sondern in blau als nunmehr starker Konkurrent.

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